Volkswagen (VW) und E3/DC bieten bidirektionales Laden an

Veröffentlicht am: 06.12.2023 - 12:48Schlagwörter: , , ,

Eine bahnbrechende Entwicklung im Bereich der Elektromobilität und erneuerbaren Energien wird Realität, da Volkswagen (VW) und E3/DC die bidirektionales Laden mit „Vehicle to Home“ (V2H) für viele Modelle der ID. Familie einführen. Das Pilotprojekt in der schwedischen Siedlung Stenberg zeigt, wie Elektrofahrzeuge als rollende Energiespeicher das Konzept der Energiewende vorantreiben.

Ab sofort können Besitzer von ausgewählten ID. Modellen die bidirektionale Ladefunktion nutzen, die es ermöglicht, überschüssigen Strom aus dem Elektrofahrzeug zurück ins Hausnetz zu leiten. In Zusammenarbeit mit dem Hauskraftwerk und dem Heim Energie Management System (HEMS) von HagerEnergy GmbH & E3/DC bietet Volkswagen eine Lösung, mit der Kundinnen und Kunden ihren Strombedarf weitgehend aus ihrer eigenen Photovoltaik-Anlage decken können.

Imelda Labbé, Volkswagen Vorständin für Vertrieb, Marketing und After Sales, betont: „Mit der nun verfügbaren bidirektionalen Ladefunktion haben wir ein neues Serviceangebot auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden zugeschnitten. Sie können damit nicht nur Energiekosten sparen, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Energie.“

Welche Modelle von VW können bidirektionales Laden?

Die ID. Modelle mit einer 77 kWh Batterie können als zusätzlicher Stromspeicher für das Haus dienen, insbesondere in Verbindung mit dem DC-Hauskraftwerk von E3/DC. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Stromversorgung, selbst an bewölkten Tagen oder nach Sonnenuntergang. Die intelligenten Algorithmen erlauben es zudem, das Elektrofahrzeug genau dann zu laden, wenn erneuerbare Energie reichlich vorhanden ist, und es kann Strom ins Hausnetz zurückgeben, um das Netz zu stabilisieren. Perspektivisch wird die Funktion auch für größere Hochvoltspeicher der ID. Baureihe Einzug finden. Diese werden nach aktuellem Stand im neuen ID. 7 und ID. Buzz als nächstes aufgenommen werden.

Das Pilotprojekt in der Siedlung Stenberg im schwedischen Hudiksvall zeigt bereits positive Ergebnisse. Die Bewohner profitieren von der bidirektionalen Ladetechnologie, die den Hof, der seit rund 350 Jahren besteht, zu einem nachhaltigen und zukunftssicheren Ort macht. Klas Boman, der Initiator des Projekts, erklärt: „Dies wird eine der größten Veränderungen auf dem Energiemarkt sein.“

Volkswagen ist Vorreiter beim bidirektionalen Laden auf Basis des DC-Ladestandards CCS (Combined Charging System). Die ISO-Norm 15118-2 bildet die Grundlage für die Kommunikation zwischen Elektrofahrzeug und Wallbox.

E3/DC – EDISON V2H und VW.os 3.5 als Voraussetzung für bidirektionales Laden

Die bidirektionale Ladefunktion erweitert den Heimspeicher und ermöglicht eine flexible Energieversorgung des Hauses. Das Fahrzeug wird aktiviert, wenn der Heimspeicher zusätzliche Energie benötigt, und geht in den Standby-Modus, sobald der Heimspeicher wieder geladen ist. Die Hochvoltbatterie des Fahrzeugs kann das Haus etwa zwei volle Tage mit Strom versorgen, wobei eine Entladung unter 20 Prozent Ladezustand vermieden wird, um die Mobilität des Fahrzeugs zu gewährleisten. Wie genau das sogenannte „Shiften“ funktioniert und die resultierenden Vorteile wurden bereits vorgestellt. Ermöglicht wird das Shiften durch die neue Wallbox EDISON V2H. Diese wird im Rahmen einer Kleinserie und nur durch ausgewählte Fachpartner installiert. Außerdem wird aktuell nur das Hauskraftwerk S10E COMPACT unterstütz. Ab 2025 soll diese dann durch das neue S10M ersetzt werden und verbindet Wechselrichter und DC-Wallbox in einem Gerät.

Volkswagen wird die bidirektionale Ladefunktion auch für bereits ausgelieferte Fahrzeuge freischalten, sobald diese die ID. Software 3.5 (oder höher) per Update erhalten haben. Die Kooperation mit E3/DC bringt das bidirektionale Laden auf Basis des DC-Ladestandards CCS auf den Markt und ermöglicht eine innovative Nutzung von Elektrofahrzeugen als Energielieferanten für Gebäude.

VW & E3/DC – Kontingent für bidirektionales Laden

Alle Automobilhersteller müssen für ihre Produkte Gewährleistung geben. Deshalb hat Volkswagen für das bidirektionale Laden ein Kontingent definiert. Dieses umfasst 4.000 Betriebsstunden und eine Entladekontingent von 10.000 kWh. Außerdem wird eine untere Grenze für das Entladen des Fahrzeugs von einem SoC von 20% gesetzt. Diese Maßnahmen sind notwendig, da die Elektronik der Fahrzeuge nicht für einen Dauerbetrieb ausgelegt ist und die Degradation des Hochvoltspeichers begrenzt werden muss. Volkswagen gab auf Anfrage an, dass geprüft wird, ob die Kontingente erhöht werden können.

Quelle: Volkswagen & E3/DC
Quelle Titelbild: Volkswagen

Artikel AUTARK-E

Themenbereiche

Hinterlasse einen Kommentar

Weitere News