Macan Electric – Einführung der Premium Plattform Electric (PPE)
Der Porsche Macan ist das erste elektrische SUV von Porsche. Damit läutet Porsche im Volkswagen Konzern eine neue Ära mit der Elektroautoplattform Premium Plattform Electric (PPE) ein.
Endlich durfte sich der neue Macan als Elektroversion der Öffentlichkeit zeigen. Mit einer Akkukapazität von insgesamt 95 kWh netto (brutto 100 kWh) bietet er eine Schnellladeleistung von bis zu 270 kW. Diese Leistung lädt den Akku von zehn auf 80 Prozent in 21 Minuten – eine bekannte Porsche Tugend die man bisher auch vom Taycan kannte. Die Nennspannung des Hochvoltakkus liegt bei 800 Volt.
Die Akkukapazität bietet durch die zwei permanenterregten Synchronmaschinen (PSM) beim Macan 4 eine Reichweite von bis zu 613 km und beim Macan Turbo, dem stärksten Derivat, eine Reichweite bis zu 591 km nach WLTP. Besonders auf die Aerodynamik hat Porsche seinen Fokus gelegt: Der cW-Wert von 0,25 wird durch einen adaptiven Heckspoiler, aktive Kühlklappen und den vorderen Lufteinlässen, Air Curtains und einer flexiblen Abdeckung am geschlossenen Unterboden ermöglicht. Auch möchte das neue Elektro-SUV von Porsche bei der Praktikabilität punkten: Der klassische Kofferraum fasst 540 Liter und der Frunk hat sogar 84 Liter.
Der Macan 4 hat eine Leistung von 408 PS und der Macan Turbo 639 PS. Das Drehmoment liegt bei 650 Nm und im Overboost bei 1.130 Nm. Abgeriegelt wird der Macan bei maximal 260 km/h. Außerdem sorgt die neue Hinterachslenkung mit der elektronischen Dämpferreglegung Porsche Active Suspension (PASM) für dynamisches Fahren. Die neue Zwei-Ventil-Technik ermöglicht künftig eine größere Bandbreite zwischen Komfort und Performance. Mit einer Anhängelast von bis zu 2.000 Kilogramm ist dieser Elektroporsche auch ein wirkliches Arbeitstier.
Porsche Macan Electric – Spezifikationen der Premium Plattform Electric (PPE)
Die Premiere des Macen Electric bedeutet nicht nur ein neues Modell. Für den Volkswagen Konzern ist es für Porsche und Audi die Einführung der Premium Plattform Electric, kurz PPE. Nicht nur die 800-Volt-Architektur ist ein Alleinstellungsmerkmal unter den VW-Marken. Die PPE bietet die Möglichkeit des sogenannten Bankladens. Mittels Schalten der Schütze wird die Hochvoltbatterie in zwei physische Batterien mit einer Nennspannung von jeweils 400 Volt geteilt. Dadurch kann an einer Ladesäule, die nur 400 Volt unterstützt, mit 135 kW geladen werden. Dank der Integrated Power Box (IPB) werden der Onboard Lader (11 kW Ladeleistung), der Hochvoltheizer und der DC/DC Wandler als einheitliche Komponente im System integriert. Das spart Platz, Gewicht und durch weniger Verkabelung werden natürlich auch die Kosten gesenkt.
Bildschirmflut – Digitale Features im neuen Macan Electric
Im Inneren des Macan Electric dominieren die Bildschirme. Und zwar insgesamt mit bis zu drei Bildschirmen. Ein Kombiinstrument im Curved Design von 12,6″ zeigt dem Fahrer alle fahrrelevanten Informationen. Im 10,9″ großen Zentraldisplay wird das Multimedia Interface auf Android Automotive OS basiert. Auch der hauseigene App-Store bietet dem Kunde jetzt die Möglichkeit Drittanbieter Apps zu installieren. Der Sprachassistent hört auf das Signalwort „Hey Porsche“. Optional kann für den Beifahrer ebenfalls ein 10,9″ Display geordert werden.
Erstmals feiert bei Porsche das von den MEB Modellen bekannte Head-up-Display mit Augmented Reality Technologie Premiere. Dieses entspricht einem 87″ Display und liefert dem Fahrer direkt in sein Sichtfeld Informationen zu den Fahrerassistenzsystemen, Geschwindigkeit und zur Navigation.
Porsche Macan – Bidirektionales Laden & Apple CarPlay (noch) Fehlanzeige
Mit der Einführung der Premium Plattform Electric durch den Porsche Macan sollte auch die Einführung einer neuen Softwarearchitektur Einzug halten im Volkswagen Konzern. Damit lassen sich Features wie das bidirektionale Laden oder Apple CarPlay 2.0 in die Fahrzeuge integrieren. Leider wurden diese Features nicht vorgestellt.
Porsche ebnet mit der Premiere des Macan Electric für den VW Konzern den Weg, Technologievorreiter in der E-Mobilität zu werden. All die Unkenrufe, dass die chinesischen Hersteller uns voraus sind, kann diese Plattform widerlegen. Doch in welchen Bereichen liegt hier der Vorsprung? Dazu muss man sich folgende Fragen stellen:
- Wie viele chinesische Hersteller haben aktuell eine 800-Volt-Architektur auf dem Markt?
- Welche Attribute der Premium Plattform Electric, in Bezug auf die IPB und Bankladen bieten die Hersteller aus Fernost?
- Welche Hersteller haben effizientere Antriebe?
Doch auch bei all den vermeintlichen Vorsprüngen, gibt es noch Luft nach oben. Ich frage mich, ob es eine strategische Maßnahme ist, digitale Features wie ein Remote Parking via App nicht anzubieten. Und wann kommt Apple CarPlay 2.0? Außerdem glänzt die MEB Plattform mit Zukunftsthemen wie dem bidirektionalen Laden. Ist das kein Feature das einen Kunden im Premiumsegment anspricht? Oder reicht Porsche dies via Over-The-Air Update nach?