Europäischer Gipfel zu bidirektionales Laden

Veröffentlicht am: 29.11.2023 - 14:03Schlagwörter:

Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck hat heute die Weichen für die Zukunft der Elektromobilität gestellt, indem er hochrangige Vertreter aus verschiedenen europäischen Ländern zu einem Gipfel für bidirektionales Laden nach Berlin einlud. Ziel dieses europäischen Gipfel zum bidirektionalen Laden war es, die vielversprechende Technologie bis 2025 auf den Markt zu bringen und damit einen bedeutenden Beitrag zur Stabilität unserer Stromnetze und zur Schaffung neuer Geschäftsmöglichkeiten zu leisten.

Bidirektionales Laden – Was bedeutet das?

Bidirektionales Laden ist ein innovatives Konzept, bei dem Elektrofahrzeuge nicht nur Strom aus dem Netz beziehen, sondern bei Bedarf auch überschüssige Energie zurück ins Stromnetz einspeisen können. Dies ermöglicht eine intelligente Nutzung der leistungsstarken Batterien in Elektroautos. Im wesentlichen wird dabei von zwei Anwendungsfällen gesprochen.

Vehicle-to-Home (V2H)

Beim V2H-Ansatz können Elektroautos als mobile Stromspeicher dienen und bei Bedarf Energie ins häusliche Stromnetz zurückliefern. Dies ermöglicht eine flexible Nutzung der im Fahrzeug gespeicherten Energie, um beispielsweise das Zuhause mit Strom zu versorgen, wenn die Energiekosten hoch sind.

Vehicle-to-Grid (V2G)

Der V2G-Ansatz geht einen Schritt weiter, indem Elektrofahrzeuge überschüssige Energie nicht nur ins heimische Netz, sondern direkt ins allgemeine Stromnetz einspeisen. Damit können Elektroautos aktiv zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.

Gipfeltreffen um gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten

Am Gipfeltreffen nahmen hochrangige Vertreter aus sieben europäischen Ländern, Regulierungsbehörden, der Europäischen Kommission sowie der Automobil-, Ladeinfrastruktur- und Energieindustrie teil. Die Einigkeit unter den rund drei Dutzend Anwesenden war klar: Bidirektionales Laden soll in Europa zügig vorangetrieben werden.

Um die Markteinführung von bidirektionalem Laden zu beschleunigen, müssen technische, rechtliche und organisatorische Hindernisse überwunden werden. Minister Habeck betonte die Notwendigkeit eines gemeinsamen rechtlichen und regulatorischen Rahmens, der sicherstellt, dass Steuern, Abgaben und Umlagen die Entwicklung dieses vielversprechenden Geschäftsmodells nicht behindern.

Ein weiterer Schwerpunkt des Gipfels war die Entwicklung gemeinsamer europäischer Normen und Standards für bidirektionales Laden. Dies ist entscheidend, um einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen und den Weg für eine europaweite Implementierung zu ebnen. Die Industrie wird hierbei eine aktive Rolle spielen, um die Interoperabilität von Systemen zu gewährleisten.

Konkrete Maßnahmen und Forschung für die Zukunft

Um die Technologie voranzubringen, sind konkrete Maßnahmen erforderlich. Dazu gehört die einheitliche Bereitstellung von Energie- und Fahrzeugdaten auf europäischer Ebene, um eine harmonisierte Nutzung zu ermöglichen. Fortschritte in der Harmonisierung und Sicherheit, insbesondere im Bereich Daten- und Netzzugang sowie Datenschutz, wurden als notwendig erachtet.

Auf nationaler und europäischer Ebene sollen Förderprogramme geschaffen werden, um einen günstigen Rechtsrahmen für intelligentes und bidirektionales Laden zu gewährleisten. Harmonisierung von Netzanschlussvoraussetzungen, insbesondere für die Rückspeisung von Strom ins Netz, steht dabei im Fokus.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat bereits Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Rahmen des Programms „Elektromobil“ gefördert. Diese Vorhaben haben erfolgreich die Machbarkeit des bidirektionalen Ladens demonstriert, und die gewonnenen Erkenntnisse werden als Grundlage für weitere Schritte dienen.

Der Gipfel schloss mit dem klaren Beschluss, sich in etwa einem Jahr erneut zu treffen, um die Fortschritte zu überprüfen und weitere Maßnahmen zu planen. Minister Habeck zeigte sich optimistisch, dass bidirektionales Laden nicht nur eine umweltfreundliche Mobilität ermöglicht, sondern auch einen bedeutenden Schritt zur Transformation unseres Energiesystems darstellt.

Die heutige Veranstaltung markiert einen Wendepunkt in der europäischen Energie- und Verkehrspolitik. Bidirektionales Laden könnte nicht nur die Art und Weise, wie wir Energie nutzen, revolutionieren, sondern auch den Weg für eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität ebnen.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Quelle Titelbild: Porsche (Symbolbild)

Artikel AUTARK-E

Themenbereiche

Hinterlasse einen Kommentar

Weitere News