BMW und Bosch haben gemeinsam ein Projekt der deutschen Industrie geleitet, das Standards für autonomes Fahren setzen soll.

Deutsche Industrie schlägt Standard für automatisiertes Fahren vor

Veröffentlicht am: 21.11.2023 - 14:39Schlagwörter:

Die deutsche Automobilindustrie hat in einem wegweisenden Verbundprojekt mit 21 Partnern die weltweit ersten Strukturen entwickelt, um Sicherheitsstandards bei automatisierten Fahrzeugen im urbanen Umfeld nachweisbar zu machen. Daraus resultierte ein Standard für automatisiertes Fahren. Das vierjährige Vorwettbewerbsforschungsprojekt mit dem Namen Verifikations- und Validierungsmethoden (VVM) wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und von der VDA Leitinitiative autonomes und vernetztes Fahren initiiert. Die Ergebnisse des Projekts wurden heute bei einer Abschlusspräsentation in der Carl-Benz-Arena in Stuttgart detailliert vorgestellt.

Die Herausforderung beim automatisierten Fahren im Stadtverkehr liegt in der Vielzahl von Verkehrsteilnehmern, Ampelsystemen, Verkehrszeichen und Fahrzeugen. „Fußgänger, Radfahrer, motorisierte Zweiräder, schwer einsehbare Straßenkreuzungen: Eine der größten Herausforderung beim automatisierten Fahren stellt das Beherrschen des Verkehrs im urbanen Umfeld dar“, erklärt Roland Galbas von Bosch, Leiter des Konsortialprojektes VVM. Das Projekt konzentrierte sich darauf, Verifikations- und Validierungsmethoden zu entwickeln, um sicherzustellen, dass automatisierte Fahrsysteme auch in komplexen städtischen Umgebungen sicher agieren können.

Das Projekt, das von BMW und Bosch geleitet wurde, befasste sich mit dem Nachweis, dass automatisierte Fahrfunktionen sicher und zuverlässig reagieren können. „Das Forschungsprojekt VVM widmet sich genau diesem Nachweis, dass die automatisierten Fahrfunktionen sicher und zuverlässig reagieren und darüber hinaus bzgl. Präzision und Qualität einen Nutzen für den Kunden darstellen“, sagt Dr. Mark Schiementz von BMW.

Um die Verkehrszulassung zu erhalten, müssen automatisierte Fahrfunktionen nachweisbar sicher sein. Die 21 Projektpartner haben gemeinsam ein Modell erarbeitet, das verschiedene Verfahren, Methoden und Werkzeuge umfasst. Mithilfe einer Sicherheitsargumentation kann nachgewiesen werden, dass das System sicher nutzbar ist. Dieses Modell könnte, wenn branchenweit angewendet, die Grundlage für die Entwicklung von Sicherheitsstandards in automatisierten Fahrzeugen bilden.

Der methodische Ansatz aus dem VVM-Projekt ist weltweit der erste Standard, der auch industrielle Prozesse berücksichtigt. Damit setzt sich die deutsche Automobilindustrie erneut als technologischer Vorreiter beim automatisierten Fahren in Szene. Das Projekt liefert einen durchgängigen methodischen Sicherheitsansatz für automatisiertes Fahren im urbanen Umfeld und könnte nach behördlicher Zustimmung dazu beitragen, weltweite Standards zu setzen. Aktuell sind auf dem Markt Funktionen bis SAE Level 3 auf Autobahnen und SAE Level 4 in Parkhäusern zu finden. Im Jahr 2021 wurde bereits das erste Gesetz für Fahren mit SAE Level 4 verabschiedet. VVM schließt eine methodische Lücke für die praktische Absicherung und stärkt die Vorreiterrolle der deutschen Industrie im internationalen Wettbewerb beim automatisierten Fahren.

Quelle: Bosch
Quelle Titelbild: Bosch

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